TGR The Green Room, gUG

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Die Kunst (und Wissenschaft) des Übens

Heather O’Donnell

Die Workshops, die von März bis Juni an jedem ersten Samstag des Monats stattfinden, untersuchen verschiedene Aspekte einer bewussten Herangehensweise des Übens. Ziel ist es, zu einem auf die individuellen Bedürfnisse und Zielsetzungen abgestimmten Arbeitsprogramm für Musiker*innen beizutragen. Der Kurs richtet sich an Instrumental- und Stimmfachmusiker*innen und Dirigent*innen, Pädagog*innen und Studierenden und behandelt die Praxis des Übens unter historischen, psychologischen, neurologischen und physiologischen Gesichtspunkten. Er stellt ein Angebot dar, das über drei Ebenen - mentales Üben, kognitiv- verhaltenstherapeutische Ansätze, und verkörperte Kognition (embodied cognition) - zu einer bewussteren und je unterschiedlich unter Musikergesundheits-Aspekten optimierten Herangehensweise an das Üben führt.

Die Workshops gliedern sich in neun Themenfelder:

3. September 2022, 10-13 Uhr

  1. Unterschiede und Ähnlichkeiten beim Üben versus der Darbietung (performance) werden untersucht, mit dem Zweck, Eigenschaften der Darbietung wie Spontaneität, Konzentration, Bereitschaft und Offenheit in den Prozess des Übens zu integrieren. 


    2. Üben begreifen: eine gründliche Untersuchung neuromuskularer, kognitiver, und emotionaler Prozesse, die für den Prozess des instrumentalen/vokalen Übens relevant sind. Diskussion der Feldenkrais’schen Trias:

    Üben macht: das Unmögliche möglich

    das Schwere leicht

    das Leichte anmutig

 

1. Oktober 2022, 10-13 Uhr

3. Die Individualität des Übens: es werden verschiedene Methodik: eines generellen Ansatzes (“ein Ansatz für Alle”), sowie ältere, herkömmlich präskriptive Herangehensweisen überprüft (natürlich nicht empfohlen):
 Drill, “Routine”, “no pain, no gain”. Mögliche Stärken und Schwächen auf dem Prüfstand hinsichtlich Effizienz, und historische Vorläufer (Menuhin, Rubinstein, Gieseking) werden vorgestellt.

4. Planung / Ziele: Identifizierung und Definition realistischer/unrealistischer Zielsetzungen und Selbsterwartung zur konkreten Unterstützung in der Gestaltung des individuellen Übepensums.

5. Das work-in-progress: ein kognitiv-verhaltenstherapeutischer Ansatz für die Vorbereitung auf die Aufführung (performance). Denkvorstellung in Richtung: eine einzelne Konzertdarbietung ist Teil einer Reihe von progressiven Ereignissen in einem lebenslangen Aneignungs- und Erfahrungsprozesses von Musik, nicht nur ein singuläres Produkt.

5. November 2022, 10-13 Uhr

6. Feedback-loops: eine Perspektive aus der Neurologie. Sensibilisierung für kinesiologischen und auditiven sinnlichen Feedback während der Übungssituation.

7. Die Rolle der Emotionen beim Üben/Konzertieren verstehen: ihre Rolle als Agenten der Neuroplastizität. Neurologische Mechanismen beim Lernen, auswendig Lernen, Belohnung (reward), Befriedigung (satisfaction).

3. Dezember 2022, 10-13 Uhr

8. Mentales Üben: Überblick alter bis neuster Methoden. Einübung von Techniken der Audiation, der Schärfung auditorischer Vorstellungsfähigkeit, mnemonischer Fähigkeiten zum instrumentlosen Üben sowie zum Abbau von Stress und (Ver-)Spannung. (Diskussion am Beispiel des virtuellen „Concert Hall Simulator“ des Royal College of Music, London).

9. Integration/Verkörperung (embodiment): die Zielvorstellung einer Verkörperung musikalischer Ideen ist eine Sensibilisierung für den Prozess der körperlichen Repräsentation von Gestus, Kognition, Affekt im Prozess der Erlernung eines Stückes am Instrument / mit der eigenen Stimme. Verständnis des Prozesses der physischen Internalisierung musikalischer Strukturen und Entwicklung individueller Herangehensweisen.

Workshop-Sprache: Deutsch oder Englisch, je nach Bedarf

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Für alle vier Workshops betragen die Kosten insgesamt 100 €. Zahlen Sie hier.

Mitgliedschaften: 

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