„GreenHaven – Artists United“

von links oben im Uhrzeigersinn: Laura Marti, Frauenchor „Ukraine“, Richie Beirach, Heather O’Donnell

Förderer | Künstler | Informationen

LIVE-STREAM-VIDEOS

„GreenHaven - Artists United“  ist die Auftaktveranstaltung für ein Residency-Programm für geflüchtete Künstler:innen in Köln. Sie findet am 25. März 2023 von 18-23 Uhr im CLOUTH 104 in Köln-Nippes (und via Live-Stream) statt:

TGR (THE GREEN ROOM) ist ein gemeinnütziges Unterstützungszentrum für Künstler:innen in Schaffenskrisen und eine Anlauf-Station für Künstler:innen, die nach Flucht und Migration ein neues künstlerisches Leben in Deutschland aufbauen möchten. Unmittelbar nach dem Beginn des  Angriffskriegs auf die Ukraine fanden Künstler:innen im TGR erste Auftrittsmöglichkeiten.

 

Die Veranstaltung „GreenHaven - Artists United“ stellt Performances, Gespräche sowie Ausstellungen von Freunden des Green Room vor. Die  ukrainisch-armenischen Jazzsängerin und Aktivistin Laura Marti tritt zusammen mit der ukrainischen Jazzpianistin Nataliya Lebedeva auf. Die amerikanische Jazzlegende Richie Beirach, ebenfalls ukrainischer Abstammung, spielt eigene Werke. Der Frauenchor "Ukraine" konzertiert zusammen mit den Dissidenten-Musikern Maksim Andreenkov und Anastasiia Kolabanova. Die Initiatorin und Leiterin von The Green Room, Pianistin und Psychologin Heather O'Donnell, führt die Solo-Variationen des amerikanischen Komponisten Frederic Rzewski auf:  „The People United will Never be Defeated“.

Die bildende Künstler:innen Evgeny Ivanovich Rakhmanin und Olena Shchehlova werden ihre Werke bei der Veranstaltung ausstellen.

Bilder von Evgeny Ivanovich Rakhmanin

Bilder von Olena Shchehlova

 Hintergrund des Projekts „GreenHaven – Artists United“

Das Projekt ist eine für drei Jahre (2023-2025) vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geförderte Initiative, die es Bühnenkünstler:innen mit Migrationshintergrund ermöglicht, als Vermittler für die Anbindung und Integration von anderen Zuwanderern aktiv zu werden. Den Künstler:innen wird eine Residency im Green Room angeboten, in dem sie mit Mitgliedern derselben Herkunft zusammenarbeiten um integrative Prozesse zu initiieren und stärken. Jährlich werden 8 -10 Künstler:innen zu einer Residency eingeladen, bei der sie die Möglichkeit haben, mit ihrer nach Deutschland geflüchteten Community nach neuen künstlerischen Wegen zu suchen.

Das  Zusammentreffen von Künstler:innen und Communities aus verschiedenen Kulturbereichen bietet einen kreativen Freiraum für gegenseitige Unterstützung, Lernerfahrung, Austausch, integrative Prozesse und Netzwerkbildung.


Weitere Informationen


Partner und Förderer:

Künstlerbiographien

Neben den künstlerischen Präsentationen werden die Biographien und Exil-Erfahrungen der Künstler:innen bei der Auftakt-Veranstaltung „GreenHaven“ im Zentrum der Aufführungen stehen.


Laura Marti ist eine ukrainische Sängerin und Komponistin armenischer Abstammung, die in der Ukraine und im Ausland sehr beliebt ist. Sie wurde 1987 in Charkiw geboren. Zweimal musste sie ihre Heimat verlassen. Seit 2022 lebt sie in Köln und teilt ihre Erfahrungen im Bereich Jazz und JazzPop mit deutschen Künstler:innen und Musiker:innen aus der Ukraine.

Marti hat fünf Studioalben veröffentlicht, auf zwei weiteren Alben mitgewirkt und eine grosse Anzahl von Singles produziert. Sie ist Mitglied des Nataliya Lebedeva's Trio.

Zusammengearbeitet hat sie u.a. mit Bobby McFerrin, Lars Danielsson und Magnus Öström. Das Magazin ELLE UKRAINE ernannte Laura Marti zur "Besten Sängerin des Jahres 2017". Seit Februar 2022 unterstützt  Laura Marti humanitäre Projekte und unterstützt ihre Landsleute durch Spendenaktionen.



Nataliya Lebedeva ist eine bekannte ukrainische Jazzpianistin, Komponistin, Arrangeurin und Bandleaderin. Sie nahm an zahlreichen internationalen Jazzfestivals teil und hat viele Jazzprojekte initiiert, an denen prominente ukrainische Musiker:innen beteiligt waren. Außerdem hat sie Programme geschaffen, die u.a. auf den Werken von Bach, Chopin und ukrainischen Volksliedern basieren. Diese ungewöhnlichen Projekte wurden in Zusammenarbeit mit internationalen Musiker:innen aufgeführt.

Lebedeva unterrichtet seit vielen Jahren an der Kiev Municipal Academy Of Music.

Sie  veröffentlichte 4 Studioalben und wirkte als Pianistin auf Jazz-CDs mit. Ihre technisch anspruchsvolle Musik enthält experimentelle Teile sowie unerwartete dramatische Übergänge und spiegelt verschiedene emotionale Nuancen wieder, die dem Publikum eine einzigartige Atmosphäre bieten.


Richard "Richie" Beirach wurde am 23. Mai 1947 in Brooklyn, New York City geboren und begann im Alter von 5 Jahren mit dem Klavierspiel. Mitte der 1960er Jahre trat Beirach in die New Yorker Clubszene ein und spielte u.a. mit Freddie Hubbard und Lee Konitz, während er gleichzeitig gelegentlich als Hafenarbeiter in den Docks von New York arbeitete. 1967 ging er nach Boston, um am Berklee College Of Music zu studieren, wo auch Keith Jarrett und John Abercrombie eingeschrieben waren. Er blieb nur ein Jahr in Berklee und kehrte 1968 nach New York zurück, wo er ein Kompositionsstudium bei Ludmilla Ulehla an der Manhattan School of Music begann, das er 1972 mit einem "Master Of Music" abschloss. Bald darauf spielte er in der Band von Stan Getz, zusammen mit dem Bassisten Dave Holland und dem Schlagzeuger Jack DeJohnette. 1973 schloss er sich der Gruppe "Lookout Farm" des Saxophonisten Dave Liebman an. "Lookout Farm" wurde zu einer der herausragendsten Gruppen der Fusion-Bewegung.

Richies erstes Soloalbum "Hubris" wurde 1977 veröffentlicht. Zu dieser Zeit ging er u.a. mit Chet Baker, John Scofield und John Abercrombie auf Tournee. In den 1980er Jahren profilierte sich Richie Beirach zunehmend als Solo-Künstler und konzentrierte sich auf die Zusammenarbeit mit David Liebman in der Band "Quest", die sie 1981 gemeinsam gründeten. Bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1991 nahm die Band sechs Alben auf: u.a. "Quest" " und "Of one Mind": sie  ging damit auf Tournee durch Europa, Asien, Süd- und Nordamerika.

Richie hat meist mit zwei verschiedenen Trios gearbeitet: zusammen mit seinen Musikerkollegen George Mraz (Bass) und Billy Hart (Schlagzeug) nahm er 1996 das Album "The Snow Leopard" auf. Es folgten "Romantic Rhapsody" und "What is this thing called love", die einen frischen Blick auf Standards und einige Eigenkompositionen zeigten. "No borders" (2002) konzentriert sich einerseits auf klassische Stücke als Grundlage für Improvisationen und enthält andererseits auch eine vollständig von Beirach komponierte Eigenkomposition: "Steel Prayers", ein Stück für die Opfer von 9/11.

Richie Beirach  ist 2014 von seiner Professur in Leipzig zurückgetreten und lebt seit 2015 in Hessheim, Deutschland. Bei der Auftaktveranstaltung “GreenHaven” wird er seine Kompositionen vorstellen.

 

Als der Krieg in der Ukraine im Februar 2022 begann, waren viele Ukrainer:innen gezwungen, aus ihrer Heimat zu fliehen. In Deutschland entstand nach kurzer Zeit der Frauenchor „UKRAINE“. Die Chorleiterin Oksana Dondyk ist Ehrenkünstlerin der Ukraine, professionelle Musikerin, klassische Sängerin sowie Leiterin von Kinder- und Profichören. Mit der Gründung der neuen Gruppe in Deutschland verfolgt sie das Ziel, die nationale ukrainische Musik zu popularisieren, die ukrainische Kultur zu fördern und der Welt den Reichtum und die Schönheit des ukrainischen Kulturerbes zu vermitteln. Ein weiterer Faktor bei der Gründung des Frauenchors UKRAINE: junge Ukrainerinnen mit umfassender musikalischer Ausbildung sollen für die Chor-Arbeit gewonnen werden.


Heather O‘Donnell ist Pianistin, Psychologin und die Leiterin von TGR The Green Room. Als Pianistin trat sie zwischen 1995-2010 u.a. mit dem Staatlichen Symphonieorchester St. Petersburg auf, dem Mendelssohn Kammerorchester Leipzig, dem Tanglewood Festival Orchestra und dem Harvard University Orchestra und gab Klavierrezitale in Paris, Peking, Hong Kong, Kraków, Moskau, Amman und Abu Dhabi.

O'Donnell beendete ihre Karriere als Pianistin 2010 aufgrund langjähriger Verletzungen und chronischer Schmerzen. Danach studierte sie Psychologie an der Freien Universität Berlin und erhielt einen Master in Präventions- und Gesundheitspsychologie an der SRH Fernhochschule sowie ein Zertifikat in Musikergesundheit am Kurt-Singer-Institut / Universität der Künste in Berlin. Sie ist Meditationslehrerin und in Ausbildung zur künstlerisch-systemischen Therapeutin.

Am 25. März wird sie das Opus magnum des amerikanischen Komponisten Frederic Rzewski spielen: "The People United will never be Defeated". 1975 schrieb Rzewski dieses 60-minütige Variationen-Set über das chilenische Volkslied "¡El pueblo unido jamás será vencido!" von Sergio Ortega und Quilapayún als Hommage an die chilenische Protestbewegung. "Die ausgedehnte Länge der Komposition mag eine Anspielung auf die Idee sein, dass die Vereinigung von Menschen eine lange Geschichte ist und dass nichts, was sich zu gewinnen lohnt, ohne Anstrengung erworben wird“, sagt der Komponist  über das Stück.

 O'Donnell's Kommentar zu der Auftaktveranstaltung von GreenHaven: "Seit wir im März 2022 begonnen haben, ukrainische Künstler:innen zu unterstützen, bin ich stark beeindruckt von der Kraft, der Kreativität und der Solidarität der Künstler:innen. The Green Room dankt ihnen- unseren Freunden - dafür, dass sie eine extrem schwierige Situation - das Verlassen ihrer Heimat unter unsicheren und stressigen Bedingungen - in solidarische und sinnstiftende Kunstformen verwandelt haben. Wir sind zutiefst dankbar für jeden Auftritt, jede Diskussion, jedes Gespräch und jede Verbindung, die wir mit ihnen hatten und haben, seit dieser erbärmliche Krieg begann. Wir freuen uns darauf, in den nächsten Jahren mutige Künstler:innen aller Nationalitäten im Rahmen der GreenHaven Künstlerresidenzen zu unterstützen.”


Informationen

Das Konzert findet im Coworking-Büro im CLOUTH 104 im Erdgeschoss statt.

Sie sind herzlich eingeladen, das gesamte 5-stündige Konzert zu besuchen. Wenn Sie nur eine Veranstaltung besuchen möchten, kommen und gehen Sie bitte in den Pausen.

Das Konzert wird live gestreamt. Den Live-Stream finden Sie hier.



Programm:

18:00- 18:10 Uhr: Grußwort zur Schirmherrschaft der deutschen UNESCO für GreenHaven: Dr. Roman Luckscheiter, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission

18:10-19:10: Frederic Rzewski, “The People United will Never be Defeated”, Heather O’Donnell, Klavier


19:35 Uhr: Frauenchor “Ukraine”; Maksim Andreenkov, Anastasiia Kolabanova & Amina Chobanzade


20:20 Uhr: Richie Beirach


21.45 Uhr: Laura Marti & Nataliya Lebedeva


Die Sitzplätze sind begrenzt, bitte reservieren Sie hier einen Platz:

Das gesamte Konzert dauert etwa 5 Stunden. Wenn Sie das ganze Konzert besuchen möchten, wählen Sie bei Ihrer Reservierung 18 und 20:15 Uhr.

Wenn Sie nur einen Teil des Konzerts besuchen möchten, wählen Sie entweder 18 oder 20:15 Uhr.

Für dieses Konzert wird kein Eintrittsgeld erhoben. Wir nehmen jedoch gerne Spenden zur Unterstützung unseres GreenHaven Artists Residency Programms hier oder bei der Veranstaltung entgegen.

 An der Bar gibt es Getränke und Snacks.

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei.

Parken können Sie im Parkhaus unter COUTH 104, die über die Seekabel Str. erreichbar ist.

 
Zurück
Zurück

Das IDUMEA Quartett

Weiter
Weiter

„GreenHaven – Artists United“