Die Feldenkraismethode - VERSCHOBEN

Anna Triebel Thome

Dialog mit sich Selbst und dem Raum als Grundlage für Präsenz

Die Fähigkeit zur Präsenz ist uns angeboren und daher erkennen wir sie, wann immer wir ihr begegnen. Wir bewundern sie - nicht nur an kleinen Kindern, die sie natürlicherweise noch nicht verloren haben. Erfahren wir sie an uns selbst, fühlen wir uns wach und in besonderer Weise vollständig. Sich diese Fähigkeit ein Leben lang zu bewahren, setzt die Offenheit voraus, in Begegnung zu gehen, im Dialog zu sein. Denn Präsenz ist die intime Begegnung mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen, mit allem, was uns umgibt, mit dem Leben.

In der Feldenkraismethode wird beispielhaft für alles dialogische Begegnen die Zwiesprache mit sich selbst und mit dem Raum geschult. Mit Hilfe einer genauen, für jede und jeden erlernbaren Bewegungs- und Wahr- nehmungsarbeit wird hingeführt zu diesem „in-Dialog-gehen“. Zunächst mit dem Boden - jener Fläche im Raum, die uns unser Leben lang trägt, liegend, sitzend, stehend und uns vorwärts bewegend. Des weiteren mit der Kraft, die im Raum ständig auf uns wirkt, der Schwerkraft. Diese wird uns geschenkt im Moment unserer Geburt. Wollen wir leben und uns entwickeln, haben wir sie anzuerkennen und zu nutzen. Und haben zu lernen, ihr etwas entgegen zu setzen, was mit Strebekraft bezeichnet werden kann.

Während Schwerkraft uns also gegeben ist, müssen wir Strebekraft als Entgegnung immer wieder aus uns selbst, aus unserer eigenen Bewusstheit heraus entwickeln. Unsere Auseinandersetzung mit uns selbst im Wirkungsfeld dieser beiden Kräfte ist ein ständiger Dialog, der uns das ganze Leben begleitet. Wie wir diesen Dialog führen und wie wir uns immer wieder auf ihn einlassen können, entscheidet über die Leichtigkeit oder Schwere unserer Bewegungen und Handlungen. Er fordert und fördert unsere persönliche Präsenz und hält uns offen für die vielfältigen Situationen und Notwendigkeiten unseres Lebens.

 Prof. Anna Triebel Thome unterrichtet in der Feldenkraismethode seit über 30 Jahren sowohl in freier Praxis als auch als Professorin für Bewegungs- und Bewusstseinsbildung an der Universität der Künste Berlin. 1975 begegnete sie Dr. Moshe Feldenkrais, von dem sie persönlich ausgebildet wurde in seinen Methoden „Bewusstheit durch Bewegung“ und „Funktionale Integration“. Anna Triebel Thome sammelte als Assistentin von Mia Segal, der 1. Assistentin von Moshe Feldenkrais, erste Erfahrungen als Ausbilderin. Sie absolvierte das von Segal speziell für die Ausbildung von Trainern entwickelte und geleitete „Teachers Training Program“.

Angeregt und herausgefordert durch ihre drei Jahrzehnte umfassende Arbeit mit Bühnendarstellern hat Anna Triebel Thome die Feldenkraisarbeit vor allem auch hinsichtlich ihrer Umsetzung in Bewegung und Präsenz im Raum erforscht und entwickelt. Die Notwendigkeit, das an sich selbst und für sich selbst Gelernte in die Bewegung im Raum zu übertragen, ist nur scheinbar begrenzt auf Darsteller, die souverän den Bühnenraum beherrschen müssen. Diese Fähigkeit ist für uns alle, die wir privat und beruflich auf der „Bühne des Lebens“ zu handeln haben, von Bedeutung und eine der Grundvoraussetzungen freien Handelns. In diesem Sinne werden wir die Arbeit an uns selbst immer auch ganz bewusst - und in einem geschützten Rahmen - in den Raum übertragen, ins Aufrechtsein im Sitzen, Gehen und Stehen. Im Verständnis dafür, dass das, was wir für und an uns selbst erlernen dürfen, sich immer auch zu bewähren hat in der Auseinandersetzung mit dem Raum und damit mit unserer Umgebung.

Der Kurs ist offen für alle, die sich mit der Feldenkraisarbeit befassen möchten, für Anfänger, für Erfahrene und auch für Feldenkraislehrer, die ihn aus Gründen der Fortbildung belegen. Gerade die Vielfalt der Gruppe fördert ein intensives Lernen, das es allen Teilnehmern möglich macht, sich auf persönlicher, wie auch professioneller Ebene zu entwickeln. 

28. August 2022, Aus familiären Gründen auf den Herbst 2022 verschoben, Datum TBA

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Mitgliedschaften: 

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